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Ortenau Klinikum in Offenburg übt den Massenanfall von Verletzen

Rund 120 Einsatzkräfte beteiligten sich am Samstag an einer Alarm- und Einsatzplan-Übung

In schneller Abfolge treffen Verletzte in der Zentralen Notaufnahme des Ortenau Klinikums in Offenburg am Ebertplatz ein. Teilweise schwerverletzte Patienten werden eilig in den Schockraum der Notaufnahme gebracht. Nach einer digitalen Alarmierung kommt die Klinikeinsatzleitung im Krisenstab zusammen. Was wie ein realistisches Schadensereignis mit vielen Verletzten aussieht, ist glücklicherweise nur eine Übung. Am vergangenen Samstag haben Einsatzkräfte aus dem Ortenau Klinikum Offenburg-Kehl und dem DRK Kreisverband Ortenau einen sogenannten Massenanfall von Verletzten im Ortenau Klinikum in Offenburg geübt. Rund 80 Beschäftigte des Ortenau Klinikums und 40 Einsatzkräfte des DRK, darunter 21 Verletztendarsteller, waren im Einsatz.

Der Übung lag ein realistisches Szenario zugrunde. Ausgegangen wurde von einem PKW, der nach einem Schwächeanfall seines Fahrers ungebremst in ein Straßencafé auf dem Lindenplatz in Offenburg rast. An der Unfallstelle gibt es rund 20 Verletzte und Schwerverletzte, die nach einer Erstversorgung in das Ortenau Klinikum am Ebertplatz eingeliefert werden. „Ein Massenanfall von Verletzten (MANV) bedeutet nicht nur für den Rettungsdienst, sondern auch für Kliniken, insbesondere die Notaufnahmen, eine erhebliche Herausforderung“, so Dr. Bernhard Gorißen, Chefarzt der Klinik für Akut- und Notfallmedizin am Ortenau Klinikum Offenburg-Kehl und Leiter des Netzwerks Ortenauer Notaufnahmen. In kürzester Zeit müssten die Abläufe und Ressourcen der Klinik an die Versorgung einer großen Zahl an Verletzten angepasst werden.

„An der Übung wurden erstmals alle im Alarm- und Einsatzplan der Klinik vorgesehenen Kräfte beteiligt“, berichtete Dr. Peter Sutterer, Chefarzt des Departments Notfallmedizin am Ortenau Klinikum, der mit Dr Gorißen auch für die Organisation der Übung verantwortlich war. „Heute sollen alle Zahnräder ineinandergreifen. Wir machen ein einmaliges Experiment“, so Dr. Sutterer bei einer kurzen Einführung in die Übung.

Über rund 90 Minuten arbeiteten dann die Einsatzkräfte und die Klinikeinsatzleitung die Übungssituation und die Eingaben der Übungsleitung ab, versorgten die Verletzten, verstärkten das Personal der Klinik, schufen erweiterte OP-Kapazitäten und planten die notwendigen Ressourcen für die kommenden Stunden und den nächsten Tag. Sicherheitsingenieur Professor Dr. Dominic Gißler, der die Übung als externer Beobachter begleitete, bescheinigte nach Übungsende den Teams in der Telefonzentrale, der Zentralen Notaufnahme, in den Behandlungsbereichen und dem Zentral-OP eine routinierte Vorgehensweise. „Die gewählten Lösungsansätze gehen in die richtige Richtung“, so Professor Dr. Gißler mit Bezug auf die Arbeit der Klinikeinsatzleitung. Eine Nachbesprechung wird dazu dienen, die Erfahrungen und Ergebnisse der Übung im Detail zu reflektieren.

Klinikdirektor Mathias Halsinger danke allen Beteiligten für die Vorbereitung und Durchführung der Übung. „Solche Übungen sind sehr wichtig, damit wir im Ernstfall gut vorbereitet sind. Es ist beruhigend zu wissen, dass wir uns auf eine so engagierte und fähige Mannschaft verlassen können“, betonte Halsinger.

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