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Klinikneubau Offenburg: Erster Meilenstein bei den Bauarbeiten – aktueller Stand und Ausblick vorgestellt

Größtes Neubauprojekt ist Grundlage für eine moderne, zukunftsorientierte und patientennahe Gesundheitsversorgung in der Ortenau / Arbeiten an Baugrube mit rund 190.000 Kubikmeter Erdaushub weitgehend abgeschlossen

Ein erster Meilenstein für den Klinikneubau in Offenburg ist erreicht. Nach dem Beginn der Erdarbeiten im Frühjahr ist inzwischen die Baugrube für das Großprojekt weitgehend ausgehoben. Am vergangenen Dienstag, 9. September 2025, stellten die Vorstandsvorsitzende des Ortenau Klinikums Claudia Bauer-Rabe, der Projektleiter Karsten Vollmer von Ludes Architekten sowie Projektsteuerer Simon Delpy vom Büro PSB Wasner Pressevertretern bei einem Vor-Ort-Termin den aktuellen Stand der Bauarbeiten und deren Dimensionen vor und gaben einen Ausblick auf die weiteren Schritte. 

Der Neubau ist Teil der 2018 vom Kreistag beschlossenen Agenda „Ortenau 2030 – Zukunft Gesundheit“. Ziel ist eine moderne, innovative und patientenorientierte Gesundheitsversorgung durch optimierte Prozesse und Strukturen. Mit rund 724 Betten wird der Klinikneubau Offenburg das größte Bauprojekt im Ortenau Klinikum. Rund 2.700 Beschäftigte werden künftig jährlich etwa 42.000 stationäre sowie 160.000 ambulante Patientinnen und Patienten versorgen. Der künftige Klinikcampus umfasst 20 Hektar und wird neben dem Klinikgebäude auch ein Ärztehaus, eine Pflegeschule, ein Multi-User-Zentrum (MUZ), eine Energieversorgungszentrale (EVZ), ein Personalwohnheim, ein Parkhaus sowie Verwaltungsgebäude beherbergen.

Nach umfangreichen vorbereitenden Maßnahmen konnten im Frühjahr die Erdarbeiten für Klinikgebäude, MUZ und EVZ beginnen. Allein die Baugrube misst mehr als 400 Meter Länge, 100 Meter Breite und bis zu 6,90 Meter Tiefe. Bisher wurden rund 190.000 Kubikmeter Erdreich ausgehoben, das weitgehend auf dem Gelände wieder eingebracht wird. Aktuell werden Stützwände mit Vernagelung und Spritzbeton hergestellt. In der zweiten Septemberhälfte 2025 startet der Spezialtiefbau mit Bohrpfahlgründungen sowie Bodenverbesserungen. Parallel läuft das Vergabeverfahren für die Rohbauleistungen, das noch in diesem Jahr abgeschlossen werden soll, sodass Anfang 2026 der Rohbau beginnen kann. Vorgesehen ist die Inbetriebnahme von EVZ und MUZ in der zweiten Jahreshälfte 2028, das Klinikgebäude soll im Jahr 2030 eröffnet werden.

„Mit dem Klinikneubau in Offenburg schaffen wir die Grundlage für eine moderne, zukunftsorientierte und patientennahe Gesundheitsversorgung in der Ortenau – und das für die kommenden Jahrzehnte“, betonte Vorstandsvorsitzende Claudia Bauer-Rabe. Architekt Karsten Vollmer ergänzte: „Die Dimension und Komplexität dieses Bauprojekts sind außergewöhnlich – wir gestalten hier nicht nur ein Gebäude, sondern einen hochmodernen Gesundheitscampus.“ Projektsteuerer Simon Delpy vom Büro PSB Wasner hob hervor, dass neben den medizinischen und strukturellen Innovationen auch der Klimaschutz eine zentrale Rolle spiele: „Mit nachhaltigen Bau- und Energiekonzepten leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung von Energieverbrauch und CO₂-Ausstoß.“

Das neue Ortenau Klinikum in Offenburg steht für effizientere Strukturen, eine neue zentrale Notaufnahme entsprechend der G-BA Vorgaben für eine umfassende Notfallversorgung und wird als Maximalversorger weiterentwickelt, mit dem bestehenden überregionalen Traumazentrum sowie einem hochmodernen Schlaganfallzentrum. Bestehende Spitzenzentren wie Brust-, Darm-, Mutter-Kind- oder Gefäßzentrum erhalten optimale räumliche und technische Voraussetzungen. Für das DKG-zertifizierte Onkologie-Zentrum wird eine interdisziplinäre und interprofessionelle Infrastruktur unter einem Dach ermöglicht. Auch im Zentral-OP setzt das Klinikum neue Maßstäbe: Ein spezieller Operationssaal ermöglicht intraoperative Bestrahlungen, ein Verfahren, das Patientinnen und Patienten eine Strahlentherapie direkt während der Operation ermöglicht. 

Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Pflegebereichen, die als modulare Doppelstationen mit flexiblen Möglichkeiten zur Zusammenschaltung oder Abtrennung konzipiert sind. Offene Dienst- und Kommunikationszonen fördern den Austausch zwischen den Fachbereichen. Ein Herzstück des Neubaus wird das Mutter-Kind-Zentrum, in dem der Entbindungsbereich, Wöchnerinnenpflege, Kinderintensivmedizin und Neonatologie sowie die Kinderklinik-Pflegebereiche eng verzahnt sind. Deutschlandweit einzigartig sind die geplanten Couplet-Care-Zimmer, die eine gemeinsame Versorgung von Mutter und intensivpflichtigem Neugeborenen ermöglichen.

Auch das sogenannte Multi-User-Zentrum spielt als zentrales Logistikzentrum des künftigen Klinikverbunds eine zentrale Rolle. Dort entstehen eine der größten Aufbereitungseinheiten für Medizinprodukte (AEMP) in Süddeutschland, eine moderne Zentralküche, eine leistungsfähige Zentralapotheke mit patientenindividueller Arzneimittelversorgung sowie ein hochmodernes Logistikzentrum.

„Der Klinikneubau Offenburg ist nicht nur ein Bauprojekt, sondern ein klares Bekenntnis zur Zukunft der Gesundheitsversorgung in der Ortenau“, fasste Bauer-Rabe abschließend zusammen.

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