Das Schmerzzentrum Ortenau am Ortenau Klinikum Lahr nutzt als eine der ersten Einrichtungen in Deutschland ein innovatives System zur Rückenmarkstimulation (Spinal Cord Stimulation, SCS), das mit Künstlicher Intelligenz (KI) arbeitet. Bei einer Patientin wurde nun erstmals das neue System implantiert, das seit März 2025 in Deutschland zugelassen ist und neue Maßstäbe in der Schmerzbehandlung setzt.
„Die Rückenmarkstimulation ist seit Jahren ein bewährter Bestandteil der Therapie chronischer Schmerzen, die bei bestimmten Krankheitsbildern eingesetzt werden kann, wenn andere Therapieverfahren erfolglos waren“, erklärt Dr. Ingo Schilk, Chefarzt des Schmerzzentrums Ortenau. „Mit dem neuen, KI-gestützten Stimulator können wir die Behandlung noch individueller auf unsere Patientinnen und Patienten abstimmen – ein echter Meilenstein in der personalisierten Schmerzmedizin.“
Der innovative Rückenmarkstimulator arbeitet kontinuierlich datengestützt: Er sammelt Informationen darüber, wie das Gerät eingestellt ist und wie die Patientin oder der Patient die Schmerzintensität im Alltag erlebt. Über eine zugehörige App geben Betroffene täglich Rückmeldungen zum Schmerzempfinden. Das System analysiert diese Daten und bietet darauf aufbauend maßgeschneiderte Empfehlungen zur Anpassung der Therapie.
„Besonders beeindruckend ist, dass der Stimulator bei Veränderungen im Schmerzverlauf automatisch reagiert und auf Basis von Vergleichsdaten aus der Cloud personalisierte Vorschläge zur Therapieoptimierung liefert“, so Dr. Schilk. „Damit wird eine dynamische, lernende Schmerztherapie möglich.“ Neben dem implantierbaren Impulsgenerator (IPG) gehört auch eine anwenderfreundliche App zur Ausstattung des Systems.
Weitere Patientinnen und Patienten sollen in den kommenden Monaten von dieser fortschrittlichen Behandlungsmethode profitieren.
