Auf dem künftigen Klinikcampus in Lahr werden als Parkmöglichkeit sowohl ein Parkhaus als auch ebenerdige Stellplätze zur Verfügung stehen. Der Verwaltungsrat des Ortenau Klinikums hat sich am vergangenen Dienstag einstimmig für diese kombinierte Lösung ausgesprochen. Die veranschlagten Gesamtbaukosten für die gewählte Variante liegen bei rund 7 Millionen Euro.
„Der Beschluss ist ein sehr guter Kompromiss. Damit können wir eine nachhaltige, wirtschaftlich tragfähige und städtebaulich ausgewogene Variante umsetzen“, freut sich Landrat Thorsten Erny. Für Claudia Bauer-Rabe, Vorstandsvorsitzende des Ortenau Klinikums, hat der Beschluss einen weiteren Vorteil: „Diese Lösung sichert unserem Ortenau Klinikum Lahr darüber hinaus wichtige Flächenreserven und damit die Möglichkeit für eine zukünftige weitere bauliche Entwicklung auf dem Klinikcampus.“
Lahrs Oberbürgermeister Markus Ibert begrüßt die gefundene Lösung ebenfalls: „Die Entscheidung des Verwaltungsrats entspricht der Forderung des Lahrer Gemeinderats, den deutlich überwiegenden Teil der Stellplätze in einem Parkhaus unterzubringen und gewährleistet den sparsamen, verantwortungsbewussten Umgang mit der Ressource Grund und Boden, der auch im Stadtteil Langenwinkel als wesentlich erachtet wird. Dies ist ein wichtiger Baustein, der es uns ermöglicht, weiterhin zügig mit der Bauleitplanung fortzufahren.“
Drei Varianten verglichen
Im Rahmen seiner Sitzung im April 2024 hatte der Verwaltungsrat bereits die Generalplanerleistungen für den Neubau des Klinikums in Lahr vergeben. Der prämierte Entwurf sieht insgesamt 525 Pkw-Stellplätze vor.
Da diese Stellplatzanzahl im Rahmen der Budgetvorgaben zunächst nur über eine reine ebenerdige Parkplatzanlage (Variante 1) realisierbar erschien, wurde auf Wunsch des Verwaltungsrates frühzeitig eine weitergehende Prüfung möglicher Alternativen ohne den großen Flächenverbrauch dieser Variante beschlossen. Auch die Stadt Lahr mit Ortsteil Langenwinkel hat sich für einen geringeren Flächenverbrauch durch Errichtung eines Parkhauses ausgesprochen. Neben der Option eines reinen Parkhauses (Variante 2) wurde im Vorfeld der Entscheidung insbesondere die nun favorisierte Mischform aus Parkhaus und ebenerdigen Stellplätzen (Variante 3) untersucht.
Durchdachtes Konzept für mehr Flächen- und Klimaschutz
Die beschlossene Variante sieht ein Parkhaus mit rund 300 Stellplätzen in unmittelbarer Nähe zum Haupteingang vor. Das Bauwerk mit 4,5 Ebenen und einer Höhe von etwa 13 Metern wird städtebaulich sensibel in das Campusgelände integriert. Die Erschließung erfolgt über eine Anbindung an den zentralen Kreisverkehr sowie die überdachte Kolonnade des Klinikums.
Ergänzend dazu entstehen in zentraler Lage 225 ebenerdige Stellplätze, die durch intensive Begrünung optisch eingebunden und weitgehend mit Photovoltaikmodulen überdacht werden. So entsteht nicht nur ein funktionaler Mehrwert, sondern auch ein ökologischer Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung des Standorts.
Im Wirtschaftlichkeitsvergleich erzielt die Variante 3 nach zehn Jahren ein positives Ergebnis und trägt sich langfristig auf Basis der aktuellen Tarife selbst. Um die reine Parkhaus-Variante wirtschaftlich darstellen zu können, hätten die aktuellen und zukünftigen Parkgebühren erheblich angehoben werden müssen.
Kompromiss mit Weitblick
Die kombinierte Lösung verringert den Flächenverbrauch deutlich im Vergleich zur reinen ebenerdigen Anlage und ermöglicht damit eine flexible Weiterentwicklung des Klinikcampus.
Für Landrat Erny und Vorstandsvorsitzende Bauer-Rabe ist es ein Kompromiss mit Weitblick: „Mit dem Beschluss des Verwaltungsrates wird ein weiterer wichtiger Schritt im Rahmen unserer Agenda „Ortenau 2030 – Zukunft Gesundheit“ umgesetzt – mit dem Ziel, eine moderne und zukunftsfähige Krankenhausstruktur für die gesamte Region zu schaffen.“