Welche Gefahren lauern bei überhöhter Geschwindigkeit im Straßenverkehr? Zu diesem Thema haben Notfallmediziner des Ortenau Klinikums in Kooperation mit dem Verkehrsdienst Offenburg Auszubildenden aus zwei Klassen im KFZ-Bereich der Gewerblich-Technischen Schule Offenburg am vergangenen Montag informiert. Zum Einstieg in die rund 90-minütige Präventionsveranstaltung zeigten die Referenten einen Film, der mit eindrücklichen Unfall-Bildern Aufmerksamkeit für das Thema erzeugen sollte. Anschließend berichtete Dr. Peter Sutterer, Leiter des Departments Notfallmedizin am Ortenau Klinikum in Offenburg und Leitender Notarzt, über seine Erfahrungen bei der Versorgung von Unfallopfern bei schweren Verkehrsunfällen. Auch die Rettungsteams seien in manchen Fällen emotional sehr belastet. Dr. Sutterer: „Man weiß bei einem Einsatz nie, was einen erwartet. Wir versuchen professionell damit umzugehen, aber wenn beispielsweise Kinder betroffen sind, ist es für die Teams besonders schwer.“
Polizeihauptkommissar Sebastian Thomann vom Verkehrsdienst Offenburg zeigte ebenfalls mit Dashcam-Videoaufnahmen, wie Polizei und Rettungsdienst bei schweren Unfällen ihre Einsätze vor Ort koordinieren. Außerdem zeigte er auf, welche Geldstrafen beispielsweise bei unerlaubt getunten Fahrzeugen verhängt werden, wenn diese in einen Unfall verwickelt sind oder bei Kontrollen auffallen. Mit konkreten Beispielen ließen die Polizisten die Schüler an einer der schwersten Aufgaben teilhaben: Dem Überbringen von Todesnachrichten an Angehörige von Unfallopfern. Besonders aufmerksam folgten die Schüler schließlich den Erzählungen eines ehemaligen Unfallopfers. Der Motorradfahrer hatte unverschuldet einen schweren Motorradunfall und zeigte den Teilnehmern seine stark beschädigte Schutzkleidung. Einen weiteren Betroffenen-Bericht steuerte ein Polizist in Zivil bei, der seinen besten Freund bei einem vermeidbaren Autounfall durch überhöhte Geschwindigkeit verloren hat. Zum Abschluss der Veranstaltung beantworteten die Referenten zahlreiche Fragen der Auszubildenden, die von den Berichten und Schilderungen sichtlich beeindruckt waren. „Bei den Teilnehmern bleibt unsere Veranstaltung sicher nachhaltig in Erinnerung. Wenn wir damit nur einen schweren Unfall verhindern können, hat sich dieser Nachmittag gelohnt“, so Chefarzt Dr. Sutterer und Polizeihauptkommissar Thomann.
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